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Schlaflabor und Schlafmedizin

Die Schlafmedizin befasst sich mit der Ursache und der Behandlung einer vermehrten Tagesmüdigkeit (insbesondere Schlafapnoe, Narkolepsie) sowie der Abklärung von Ein- und Durchschlafstörungen. Bewegungsstörungen bzw. komplexen Bewegungen oder Tätigkeiten während des Schlafs (Parasomnie, REM Schlafverhaltensstörung). Wichtig ist zunächst die exakte Erhebung der Anamnese und Zuordnung der Symptome. Falls erforderlich, kann dann eine apparative Diagnostik mittels Polygrafie oder Polysomnografie erfolgen.

Polygraphie

Bei der Polygraphie wird dem Patienten nach Einweisung durch unser geschultes Personal ein Gerät zur Erfassung verschiedener Parameter (Atmung, Herzfrequenz, Sauerstoffgehalt im Blut, Bewegungen der Extremitäten, eventuell EEG) mit nach Hause gegeben.

Der Patient schläft über Nacht zu Hause im vertrauten Umfeld und bringt das Gerät am nächsten Morgen zurück. Dann erfolgt die Auswertung und Besprechung der Ergebnisse mit dem Arzt. Falls erforderlich, wird dann eine Abklärung im Schlaflabor eingeleitet. Falls eine Polygrafie bereits im Vorfeld bei einem anderen Kollegen erfolgt ist, wird hierauf zurückgegriffen, und falls erforderlich, direkt ein Termin im Schlaflabor vereinbart.

Unser Schlaflabor befindet sich in der Kurt-Schumacher Allee 129 in Saarlouis. In der Regel erfolgen die Messungen (Polysomnografien) an 2 aufeinanderfolgenden Nächten.

Die Patienten kommen abends zwischen 20:00 und 21:00 Uhr, werden verkabelt und in der Nacht wird die Messung durchgeführt. Die Messungen erfolgen in Einzelzimmern mit Dusche und WC. Die Zimmer sind video- (Infrarotkamera zur Erfassung von Bewegungsstörungen und eventuellen lageabhängigen Symptomen) und akustisch überwacht. Die Ableitungen werden an einer Zentrale im Schlaflabor über die ganze Nacht überwacht. Unser Personal ist ständig vor Ort. Die Verkabelung zum Aufstehen oder Toilettengang kann problemlos innerhalb weniger Sekunden gelöst werden.

In der Polysomnografie werden EEG Signale erfasst, sodass jede Sekunde des Schlafs exakt klassifiziert und beurteilt werden kann. Darüber hinaus erfolgen eine Registrierung der Atemparameter an Mund und Nase sowie Atembewegungen an Bauch und Brustkorb, Messung der Sauerstoffsättigung  sowie des EKG‘s. Ferner werden die Augenbewegungen und der Muskeltonus zur Schlafstadien-Klassifikation (REM-Schlaf) erfasst. Beinbewegungen (periodische Beinbewegungen), Schnarchen und Körperlage sind ebenfalls Parameter, die registriert werden.

Am folgenden Morgen wird zwischen 6-7 Uhr die Messung beendet und die Patienten werden entkabelt. Nach dem Frühstück erfolgt die Besprechung des Ergebnisses mit dem Arzt. Je nach Befund werden an diesem Morgen gegebenenfalls bereits therapeutische Schritte eingeleitet. In den meisten Fällen ist die Durchführung der zweiten Nacht entweder diagnostisch oder ggf.  auch schon therapeutisch erforderlich. Während des Tages kann der Patient dann nach Hause.

Schlafapnoe:

Die überwiegende Anzahl der Untersuchungen im Schlaflabor erfolgt zur Abklärung einer vermehrten Tagesmüdigkeit insbesondere mit der Fragestellung einer Schlafapnoe , gegebenenfalls mit der Option der Einleitung einer CPAP-Therapie.

Die Häufigkeit der Schlafapnoe in der Bevölkerung beträgt zwischen 2-14 %. Die häufigste Form ist die obstruktive Schlafapnoe. Hierbei kommt es im Schlaf zu einem Kollaps des Rachens. Ursache hierfür ist einerseits eine nachlassende Muskelspannung beim Einschlafen sowie ein Erschlaffen des Rachens infolge langjährigen Schnarchens. Schnarchen wiederum ist Ausdruck einer Engstelle im Bereich der Nase oder des Rachens bis zum Eingang der Luftröhre. Dies kann durch eine Nasenscheidewandverkrümmung, vergrößerte Nasenmuscheln oder Nasenpolypen entstehen. Auch Rückenlage und abendlicher Alkoholkonsum (Muskelentspannungsmittel) führen zu einer Einengung der oberen Luftwege. Jeder Mensch hat jedoch auch eine unterschiedliche Anatomie, sodass bei manchen Menschen der Rachen enger ist als bei anderen, dies ist insbesondere bei Retrognathie (nach hinten verlagerter Unterkiefer) der Fall. In den meisten Fällen jedoch spielt das Körpergewicht eine entscheidende Rolle.

Bei Übergewicht verteilt sich das Fettgewebe nicht nur am Bauch sondern oft auch am Hals und somit um den Rachen, was zu einer Einengung führen kann. Bei der Einatmung muss die Luft durch diese Engstellen fließen, wodurch es beim Austritt aus der Engstelle zur Verwirbelung der Luft kommt. Diese Verwirbelung führt zu einer Schwingung der Weichteile im Bereich des Rachens. Hierdurch schlägt das Gaumensegel gegen die Rachenhinterwand, das hierbei entstehende Geräusch ist Schnarchen. Durch langjähriges Schnarchen kommt es letztlich zu einer Erschlaffung des Bindegewebes und zu einer Schädigung der kleinen Nervenendigungen die dafür sorgen, dass die Muskulatur aufgespannt wird. Letztlich führt die nachlassende Muskelspannung beim Einschlafen und das Erschlaffen des Rachens durch Schnarchen dann zu dem Kollaps des Rachens, sodass keine Luft mehr in die Lunge gelangen kann. Hierdurch kommt es zu einem Abfall des Sauerstoffgehaltes im Blut, was zu einer Weckreaktion führt.

Aus diesem Grund kann man nicht an den Atempausen ersticken. Jedoch führt jede Atempause zu einer Weckreaktion, die von dem Patienten in den meisten Fällen jedoch nicht bemerkt wird. In der EEG-Ableitung im Schlaflabor ist dies jedoch bei jeder einzelnen Atempause nachweisbar. Hieraus resultiert dann das Hauptsymptom der Erkrankung, die Unerholsamkeit des Schlafes mit Tagesmüdigkeit und Einschlafneigung in monotonen Situationen. Andere Folgen sind erhöhter Blutdruck und ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall sowie für Herzrhythmusstörungen insbesondere Vorhofflimmern. Diese Risiken ergeben sich mit steigendem Schweregrad der Erkrankung, wobei die Anzahl der Atempausen pro Stunde Schlaf und das Ausmaß des Sauerstoffabfalls zur Beurteilung des Risikoprofils erforderlich ist. Ab einem gewissen Schweregrad ist die Standardbehandlung die CPAP-Therapie. Hierbei wird eine nasale Maske, in seltenen Fällen auch eine Mund-/Nasenmaske (Full-Face Maske) angepasst. Diese wird über einen Schlauch mit einem Gerät verbunden, welches einen kontinuierlichen Druck aufbaut. Im Schlaflabor erfolgt dann über Nacht die Einstellung auf ein Gerät, wobei sich erst hier zeigt, welches Gerät und welche Einstellungen, insbesondere auch im Hinblick auf Druck und verschiedene andere Parameter, erforderlich sind, um die Apnoen zuverlässig zu beseitigen.

Bei Schnarchen und leichten Formen der Schlafapnoe kann die Anpassung einer Unterkieferprotrusionsschiene durch hierin erfahrene Zahnärzte sinnvoll sein. Gewichtsreduktion kann ebenfalls zu einer deutlichen Besserung führen. Ferner sind Maßnahmen wie eine HNO-ärztliche Abklärung, gegebenenfalls spezifische Therapie mit Beseitigung einer evtl. Engstelle im Bereich der oberen Luftwege, Vermeidung der Rückenlage unter Anwendung von Hilfsmitteln sowie der Verzicht auf abendlichen Alkoholkonsum indiziert.

Dr. Klaus Wirtz Saarlouis

Facharzt für Schlaflabor und Schlafmedizin

Dr. Klaus Wirtz

Das Schlaflabor befindet sich in der Kurt-Schumacher Allee 129, 66740 Saarlouis.

MVZ Saar-West GmbH am Marienhaus Klinikum Saarlouis - Kapuzinerstraße 4 - 66740 Saarlouis

Neurologische Praxis
Dr. Klaus Wirtz
Dr. Gerhard Fuß
Dr. Ralph Dechoux
Telefon: 06831 / 2977
Fax: 06831 / 2025
neuro@mvz-saarwest.de

Angiologische Praxis
Dr. Frank Tintinger
Dr. Frank Abel
Telefon: 06831 / 2017

Kardiologische Praxis
Tatjana Klevanski
Telefon: 06831 / 2017

Schlaflabor Dr. Wirtz
Schlaflabordiagnostik
Kurt-Schumacher Allee 129
66740 Saarlouis
Telefon: 06831 / 2977
neuro@mvz-saarwest.de

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Orthopädische Praxis Drs. Trennheuser

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